Anleitung und Tipps für Eltern zur Vermeidung und Bewältigung von Eltern-Burnout und den Umgang mit schwierigen und Trotzphasen bei kleinen Kindern

Liebe Patientin, lieber Patient, liebe Interessierte*, 

 

Das Elternsein bringt viele Freuden, aber auch Herausforderungen und Stress mit sich. Insbesondere besondere Belastungssituationen können zu einem Eltern-Burnout führen. Schwierige und Trotzphasen bei kleinen Kindern können diese Belastung zusätzlich erhöhen. Diese Anleitung bietet Ihnen Strategien und Tipps, die Ihnen helfen können, Eltern-Burnout zu vermeiden oder zu bewältigen und besser mit den Herausforderungen des Elternseins umzugehen.

 

1. Selbstfürsorge und Stressbewältigung

Geben Sie sich selbst die Erlaubnis, für sich zu sorgen und Ihr Wohlbefinden zu fördern.

  • Auszeiten: Planen Sie regelmäßige kurze Pausen für sich ein, um sich zu entspannen und neue Energie zu tanken. Selbst kurze Momente der Ruhe können hilfreich sein.
  • Entspannungstechniken: Nutzen Sie Entspannungsmethoden wie Atemübungen, Meditation oder Yoga, um Stress abzubauen.
  • Gesunde Lebensweise: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung, um Ihre körperliche und emotionale Gesundheit zu unterstützen.

 

2. Realistische Erwartungen und Selbstakzeptanz

Setzen Sie sich realistische Erwartungen für sich selbst und erkennen Sie Ihre eigenen Grenzen an.

  • Perfektionsansprüche loslassen: Akzeptieren Sie, dass niemand perfekt ist, und es ist in Ordnung, Fehler zu machen. Ihre Kinder profitieren von Authentizität und Menschlichkeit.
  • Einsicht und Selbstliebe: Seien Sie sich Ihrer eigenen Bedürfnisse bewusst und gehen Sie freundlich mit sich selbst um. Erkennen Sie, wann Sie Unterstützung benötigen.

 

3. Unterstützung und Netzwerke

Nutzen Sie soziale Unterstützung und Netzwerke, um Entlastung zu erfahren.

  • Familie und Freunde: Bitten Sie Familie und Freunde um praktische Hilfe oder emotionale Unterstützung. Teilen Sie Ihre Gefühle und Herausforderungen mit ihnen.
  • Elterngruppen: Treten Sie Elterngruppen oder -foren bei, um sich mit anderen Eltern auszutauschen und Verständnis sowie Unterstützung zu finden.
  • Professionelle Hilfe: Erwägen Sie bei Bedarf professionelle Unterstützung, wie Familienberatung oder Therapie, um emotionalen und praktischen Beistand zu erhalten.

 

4. Zeitmanagement und Priorisierung

Organisieren Sie Ihren Alltag, um Stress und Überforderung zu reduzieren.

  • Tagespläne: Erstellen Sie realistische Tagespläne und To-Do-Listen, um den Überblick zu behalten und Prioritäten zu setzen.
  • Paarzeit: Planen Sie bewusst Zeit für sich und Ihren Partner ein, um Ihre Beziehung zu pflegen und gemeinsame Erlebnisse zu haben.

 

5. Strategien für den Umgang mit schwierigen und Trotzphasen

Entwickeln Sie effektive Strategien, um besser mit den herausfordernden Phasen Ihrer Kinder umzugehen.

  • Geduld und Empathie: Versuchen Sie, geduldig und einfühlsam zu bleiben, auch wenn dies manchmal schwierig ist. Anerkennen Sie die Gefühle und Bedürfnisse Ihrer Kinder.
  • Klare Grenzen und Konsequenzen: Setzen Sie klare und konsequente Grenzen, die Ihren Kindern Sicherheit und Orientierung geben. Erklären Sie ruhig und verständlich, warum bestimmte Verhaltensweisen nicht akzeptabel sind.
  • Positive Verstärkung: Belohnen Sie gutes Verhalten durch Lob und positive Verstärkung, um Ihre Kinder zu ermutigen, sich angemessen zu verhalten.
  • Ablenkung und Alternativen: Bieten Sie sinnvolle Alternativen und Ablenkungen an, um Trotzanfällen vorzubeugen. Fördern Sie spielerisch positive Verhaltensweisen.

 

6. Kommunikation und Beziehungspflege

Eine offene und liebevolle Kommunikation ist wichtig, um die Beziehung zu Ihren Kindern zu stärken.

  • Aktives Zuhören: Hören Sie Ihren Kindern aktiv zu und zeigen Sie echtes Interesse an ihren Bedürfnissen und Gefühlen.
  • Ich-Botschaften: Verwenden Sie „Ich-Botschaften“, um Ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken, z.B. „Ich fühle mich müde, wenn...“.
  • Gemeinsame Aktivitäten: Verbringen Sie regelmäßig Zeit mit Ihren Kindern bei gemeinsamen Aktivitäten, die Freude machen und die Bindung stärken.

 

7. Selbstfürsorge als Paar

Pflegen Sie auch Ihre Partnerschaft, um gemeinsam stark zu bleiben und Unterstützung zu finden.

  • Gemeinsame Zeit: Planen Sie bewusste Zeit für sich und Ihren Partner ein, um Ihre Beziehung zu pflegen und gemeinsame Erlebnisse zu haben.
  • Kommunikation: Sprechen Sie offen und ehrlich über Ihre Gefühle, Bedürfnisse und Herausforderungen als Eltern.

 

8. Professionelle Unterstützung bei Eltern-Burnout

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie zusätzlichen Beistand benötigen, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

  • Therapie: Eine Therapie kann Ihnen helfen, emotionale Belastungen zu bewältigen und Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln.
  • Familienberatung: Familienberatung kann Ihnen und Ihrer Familie helfen, Kommunikation und Zusammenarbeit zu verbessern und Konflikte zu lösen.

 

9. Langfristige Perspektive und Geduld

Erkennen Sie, dass die Herausforderungen des Elternseins sich im Laufe der Zeit verändern und dass jede Phase vorübergeht.

  • Geduld: Seien Sie geduldig mit sich selbst und Ihren Kindern und erkennen Sie, dass schwierige Phasen vorübergehen.
  • Beharrlichkeit: Arbeiten Sie kontinuierlich an Ihren Strategien und Fortschritten und belohnen Sie sich selbst für Ihre Bemühungen.

 

Abschließend ...

Das Elternsein bringt viele Herausforderungen mit sich, und es ist wichtig, dass Sie auf Ihre eigene Gesundheit und Ihr Wohlbefinden achten. Es gibt viele Strategien, die Ihnen helfen können, Eltern-Burnout zu vermeiden oder zu bewältigen, und besser mit den Trotzphasen Ihrer kleinen Kinder umzugehen. Denken Sie daran, dass es in Ordnung ist, Hilfe zu suchen und dass Sie nicht allein sind. Ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung, um Sie auf Ihrem Weg zu unterstützen.

 

Herzliche Grüße,

 

Mag. Thomas Rotter

Psychotherapie, Sexualtherapie & biopsychosoziale Gesundheit

 


© Mag. Thomas Rotter, BA. pth.

Psychotherapeut und Sexualtherapeut

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