Die funktionalanalytische Psychotherapie (FAP)

Fokussierte oder funktionalanalytische Psychotherapie (ein weiterer moderner verhaltenstherapeutischer Ansatz, der häufig als verwandtes Verfahren der ACT genannt wird.)

 

Die FAP Begründer Robert Kohlenberg und Mavis Tsai (1991), betrachten die FAP als Brücke zwischen Psychoanalyse und Verhaltenstherapie. Wie in der Psychoanalyse wird auch in der FAP angenommen, dass problematische Beziehungsverhalten der Klient:innen auch im Kontext der Therapie zeigen sowie nichtbewusste innere Prozesse und Muster offengelegt und dadurch verändert werden können.

"Die Funktional-Analytische Psychotherapie (FAP) ist eine beziehungsfokussierte, prozess- und erlebnisorientierte Verhaltenstherapie, die von den radikal-behavioristischen Prinzipien B.F. Skinners geleitet wird. FAP-Therapeuten achten darauf, wie die sozialen und emotionalen Probleme der Klienten im Hier und Jetzt der therapeutischen Begegnung („in vivo“) in Erscheinung treten" (N. Schneider). 

In der FAP steht die therapeutische Beziehung im Mittelpunkt als Modell der alltäglichen Beziehungen. Diese wir genutzt, um auf natürliche Art die ACT-Prozesse vorzuleben und zu erproben, zu evozieren und ihre Verwirklichung zu unterstützen (shaping). Ihr zentrales Konzept ist gekennzeichnet durch die Begriffe "Bewusstheit, Mut und Liebe." 

FAP ist eine beziehungs-fokussierte, ideographische, erlebnisorientierte, kreative und kontextuelle Verhaltenstherapie der „Dritten Welle“, die auf die Unmittelbarkeit der therapeutischen Interaktion im Hier-und-Jetzt achtet, um Verhalten (Denken, Fühlen, Handeln) anhand ihrer Funktionen – als Voraussetzung für Veränderungen – zu verstehen versucht.  Durch das achtsame Aufspüren von problembesetzten Verhaltensweisen – die sich auch im Therapiesetting zeigen – werden diese wieder erlebbar gemacht („Bewusstheit“).

Die Therapeut:innen versuchen, für die Klient:innen maßgeschneiderte, emotional und sozial herausfordernde Situationen in der Sitzung selbst zu evozieren, mit dem Ziel, dass diese in der Sitzung ihre habituellen Vermeidungsmuster oder wenig effektive Verhaltensweisen erkennen und diese zu überwinden lernt, aus ihrer Komfortzone austreten und neues Verhalten (Denken, Fühlen, Handeln) ausprobieren sowie in ihre Lebensrealität integrieren können („Mut“).

Quelle: N. Schneider, functionalanalyticpsychotherapy.com/wp-content/uploads/FAP-Artikel-.pdf 

© Mag. Rotter | PROJEKT-LEBEN: Privatpraxis für Psychotherapie, Beratung & psychosoziale Gesundheit (Mondsee)


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